Es war 1997, als Forscher von McKinsey & Company den Begriff “War for Talent” prägten und eine Zukunft vorhersagten, in der der Erfolg neuer Unternehmen von ihrer Fähigkeit abhängen würde, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen, zu qualifizieren und zu halten – ein Gut, das damals schon knapp war.

Mehr als 20 Jahre später ist diese Zukunft da, aber die Herausforderung ist komplexer geworden. Während Spitzentechnologie die Produktivität optimiert und Routineaufgaben durch künstliche Intelligenz ersetzt hat, fehlt es den meisten Unternehmen an Game Changern, die zu bedeutenden Durchbrüchen führen. Es geht nicht mehr nur darum, Talente zu gewinnen, sondern es geht darum, die besten Talente zu gewinnen: Menschen, nicht Daten, sind das neue Öl.

Darüber hinaus ist der Wettbewerb hart, und die Nachfrage ist größer als das Angebot. Die Globalisierung hat den Kampf noch härter gemacht, denn heute kämpft jeder gegen jeden. In einem Gespräch mit einem Partner von Studio Banana räumte kürzlich ein Top-Manager eines globalen Schweizer Bankinstituts ein, dass seine größten Konkurrenten um Talente im Moment nicht andere Banken, sondern Google und Facebook sind. Es ist auch nicht einfach, die bereits angeworbenen Talente zu halten, was es für Unternehmen schwierig macht, zu wachsen und richtig zu funktionieren.

Aber dieser Krieg kann mit einer einfachen Idee gewonnen werden: Wenn Menschen die wertvollste Ressource sind, sollten wir die Menschen an die erste Stelle setzen. Der nutzerzentrierte Fokus von Studio Banana beruht auf genau diesem Konzept – durch einen Co-Creation Prozess, der zusammen mit Organisationen durchgeführt wird, sind wir in der Lage, die Bedürfnisse jeder einzelnen Belegschaft zu identifizieren und Lösungen zu entwerfen und zu entwickeln, die diese Bedürfnisse erfüllen und nicht nur neue Mitarbeiter, sondern auch das gesamte Team einer Organisation einbeziehen.

Dank eines breiten Spektrums an Fähigkeiten, einschließlich des grafischen Denkens und der Multimedia- und Arbeitsplatzgestaltung, sind wir in der Lage, auf die verschiedenen Herausforderungen dieses “War for Talents” einzuwirken, wie z. B. Akquisition, Transformation der Kultur und Prozesse von Organisationen und Wissensmanagement.

Wir alle leben im Zeitalter des Bildes. Viele unserer täglichen Entscheidungen basieren auf den Tausenden von Bildern, die wir jeden Tag verarbeiten. Die Wahl einer Karriere ist da keine Ausnahme. Während es bei der Jobsuche eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen gibt, kann ein starker erster Eindruck den Ausschlag für die eine oder andere Entscheidung geben. Und dieser Kontakt ist im Wesentlichen visuell: eine Anzeige, ein Feed in einem sozialen Netzwerk, eine Website, eine Broschüre. Deshalb ist die grafische Vermittlung der Werte und der Kultur eines Unternehmens so relevant, wenn es um den Aufbau von Wahrnehmung geht.

Die IE Universität, eine der weltweit führenden Hochschulen, steht vor der spannenden Herausforderung, Studieninteressierte aus mehr als 130 verschiedenen Nationen anzusprechen. Sie wandte sich an uns, um eine unverwechselbare visuelle Identität zu schaffen, die ihre Kommunikationsstrategie auf allen Ebenen neu definieren sollte: Print, digital, räumlich und erlebnisorientiert. Mit einer zusätzlichen Schwierigkeit: Sie musste sich sowohl an Studenten und Eltern als auch an andere strategische Verbündete richten.

Wir entwickelten daraufhin ein kohärentes und dynamisches visuelles System, das wir auf alle Materialien anwandten, um das Interesse potenzieller Studenten zu wecken. Broschüren, Veranstaltungen, Apps… jeder dieser Momente, die in der Lage sind, Einfluss zu nehmen und Aufmerksamkeit zu erzeugen, wurden mit der gleichen Idee versehen, so dass die Werte der IEU zu jeder Zeit klar und deutlich sichtbar waren. Außerdem wurden zwei unterschiedliche Tonlagen verwendet, so dass alle Zielgruppen genau die Botschaft erhalten, die sie anspricht, was das Interesse steigerte und die Konversionsrate erhöhte.

Arbeitsplätze sind nicht nur der Ort, an dem die eigentliche Arbeit erledigt wird, sondern sie spielen auch eine fundamentale Rolle bei der Definition der Unternehmenskultur und helfen den Mitarbeitern, sich in ihr wiederzufinden. Sie müssen so gestaltet sein, dass sich die Mitarbeiter so engagiert fühlen, dass sie den Ort als zweites Zuhause empfinden, als einen Ort, an den sie gehen und den sie genießen können.

Als McCann Worldgroup, ein weltweit führendes Unternehmen der Werbebranche, beschloss, aus seinem früheren Hauptsitz in Madrid auszuziehen, suchte es nicht nur nach einem größeren Raum für seine mehr als 500 Mitarbeiter, sondern wollte auch seine Arbeitskultur und die Beziehungen innerhalb des Unternehmens verändern und die Bindung zu seinen Mitarbeitern stärken.

Infolgedessen schufen wir eine neue Art von Arbeitswelt, der einem Dorf ähnelt. Infolgedessen verwandelten wir das bisherige hierarchische Layout in einen Raum, der für die Zusammenarbeit zwischen Einzelpersonen und Abteilungen offen ist, um Kreativität und Inspiration zu fördern. Um dies zu erreichen, haben wir mehrere Wochen mit den Mitarbeitern gearbeitet, ihre Arbeitsabläufe analysiert und ihre Anforderungen verstanden.

Durch die Kombination des fließenden, halboffenen Raums mit einer Reihe von Hütten, die überall verteilt sind und gemeinsame Einrichtungen beherbergen, hat diese neue Arbeitsumgebung nachweislich das Geschäftswachstum ermöglicht, die Produktivität erhöht und das Wohlbefinden der McCann-Mitarbeiter verbessert, da sie diesen Raum nun als ihren eigenen empfinden.

Mit einer hundertjährigen Tradition in der Immobilienbranche als Entwickler, Bauunternehmer und Manager beauftragte uns Losinger Marazzi mit der Gestaltung eines Raums, der potenziellen Kunden ihre Stärken demonstrieren und gleichzeitig ihre Identität von Bauunternehmern in Co-Creator von bebautem Raum verwandeln sollte.

Für die Gestaltung dieses neuen Domizils im Oassis-Viertel in der Stadt Crissier in der Region Lausanne richteten wir eine Online-Community von Mitarbeiter-Botschaftern ein, die die Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen sammeln und die Mitarbeiter in den Prozess einbeziehen sollten. So konnten wir ihre Zufriedenheit vor und nach dem Umzug in ihre neue Arbeitsumgebung bewerten. Es gab uns auch die Möglichkeit, die Belegschaft zu ermutigen, eine aktive Rolle im Prozess der Arbeitsplatzumgestaltung einzunehmen und eine Entwicklung in der Art und Weise zu fördern, wie sie ihre eigenen Projekte konzipieren.

Um die Mitarbeiter mit der Identität und den Werten des Unternehmens vertraut zu machen, wurde die Umgebung so gestaltet, dass bauliche Elemente, wie freiliegende Ziegel und Holzlatten, sichtbar sind. Dieses räumliche Storytelling hat Losinger Marazzi geholfen, sein Wertversprechen zu konsolidieren und es erfolgreich an seine Mitarbeiter sowie an Besucher und Mitarbeiter weiterzugeben, die das Gebäude als eine Erweiterung des Unternehmensportfolios sehen.

Die Gewinnung von Talenten ist ein großer Schritt, aber noch lange nicht das Ende der Reise. Um sich wirklich als Teil eines Unternehmens zu fühlen, müssen die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihr Wissen einen Mehrwert für das Unternehmen darstellt. Der richtige Umgang mit diesem Wissen ist also entscheidend, um das Engagement der Belegschaft zu fördern und den Kampf um Talente zu gewinnen. Da sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, von einer systematisierten Routine zu mehr kollaborativen und iterativen Prozessen entwickelt, bei denen Wissen in Form eines Netzwerks entwickelt und geteilt wird, ist es notwendig, dass diese neue “Wolke aus Inhalten” in der Lage ist, sich im Raum zusammen mit den Menschen zu bewegen, die sie jederzeit benötigen. Als wäre es Wasser, muss diese Wolke die Mitarbeiter begleiten und das Wissen in jedem der neuen Arbeitsräume “hydratisieren”.

Das multinationale Beratungsunternehmen Ernst & Young benötigte in seiner Londoner Zentrale einen Raum, in dem Mitarbeiter, Kunden und Partner gemeinsam arbeiten und Informationen austauschen können, um Antworten auf ihre komplexen Probleme zu finden.

Dieses Kompetenzzentrum – genannt „Wavespace Experience Center“ – war mehr als ein einfacher physischer Raum. Wir mussten auch Nutzererlebnisse und Arbeitsmethoden entwerfen, um Ideen auf eine klare und zugängliche Weise zu präsentieren. Wir übersetzten diese Vision in einen modularen und flexiblen Raum, in dem modernste Technologie und digitale Tools zur Analyse und Visualisierung von Daten und zur Förderung der Zusammenarbeit nicht nur innerhalb des Raumes, sondern auch über die verschiedenen globalen Standorte der Firma hinweg eingesetzt werden.

Eine neue Art der Nutzung und des Austauschs von Erkenntnissen, die seit ihrer Implementierung eine hohe Nachfrage innerhalb von EY erfahren hat und deren Nützlichkeit bei der Optimierung des Wissensmanagements und der Realisierung des Mehrwerts des Know-hows der Belegschaft unter Beweis stellt.

Die Entwicklung einer Unternehmenskultur, die in der Lage ist, Menschen zu begeistern und eine Bindung zum Unternehmen zu schaffen, ist keine einmalige Sache, sondern unumgänglich, wenn man den “War for Talents” anführen will. Ob durch eine einzigartige visuelle Identität, einen Arbeitsplatz wie ein zweites Zuhause oder die Schaffung einer maßgeschneiderten Technologie, alle Bemühungen müssen auf ein einziges Ziel ausgerichtet sein: den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Das wird immer die beste, und ausnahmsweise friedliche, Waffe sein.

Um mehr darüber zu erfahren, wie man mit Human Centered Design den Kampf um Talente gewinnen kann, folge Studio Banana auf LinkedIn.

* Fotografie: Rubén P. Bescos für STUDIO BANANA.